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Gut zu wissen ...

Lebenszeit - Widerspruch zur Lebensqualität?

In einem anderen Eintrag hier haben wir den Begriff "Lebensqualität" erläutert, aber wie wir gelernt haben, geht es meist nicht nur um die Lebensqualität, sondern auch um Lebenszeit. Kann es tatsächlich gelingen, sowohl die Lebensqualität zu steigern als auch die Lebenszeit zu verlängern? Und schließen sich die beiden Ziele nicht gegenseitig aus? Von Cecily Saunders stammt der Satz: "Gib den Tagen mehr Leben und nicht dem Leben mehr Tage".

Zu dieser Fragestellung gibt es bereits wissenschaftliche Erkenntnisse. Im Jahr 2010 wurde eine weltweit hochbeachtete Studie veröffentlicht, in der Patienten mit einem bereits gestreute, weit fortgeschrittenen Lungenkrebs per Losentscheid in zwei Gruppen aufgeteilt wurden. Eine Gruppe erhielt eine schulmedizinische optimale Standardtherapie (Operationen, Chemo-, Strahlentherapie). Die andere Gruppe erhielt das gleiche therapeutische Angebot, nur wurden diese Patienten zusätzlich - direkt nach Diagnosestellung - von Anfang an begleitend mit einer Palliativversorgung behandelt. Die Ergebnisse dieser Studie waren deshalb äußerst beachtlich, weil die Menschen mit einer Palliativversorgung durchweg über eine deutlich bessere Lebensqualität berichteten und erheblich seltener Depressionen entwickelten. Ein weiterer deutlicher Unterschied zeigte sich in der Lebensdauer der schwerkranken Patienten. In der Standardtherapie-Gruppe verstarben die Studienteilnehmer im Durchschnitt nach 9 Monaten. Die Patienten, die begleitend palliativ versorgt wurden und weniger gegen die Erkrankung gerichtete Therapien erhielten, lebten im Schnitt noch 12 Monate. Klar ist also, diese Patienten lebten nicht nur besser, sondern auch länger, um es charmant zu formulieren.